10 Tipps für gute Facebook Anzeigen

10/30/2020
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Aussagen wie „Facebook Anzeigen bringen nichts!“ oder „Facebook Ads kosten nur viel Geld, aber bringen keinen Umsatz“ hört man immer wieder. Falsch eingesetzt trifft das sogar oft zu. Aber wenn man einige Punkte beachtet und seine Anzeigen optimiert, dann bringen Facebook Anzeigen doch etwas. Im Folgenden finden Sie 10 Tipps, wie auch Ihre Anzeige ein Erfolg wird und wie Sie damit tatsächlich Umsatz generieren können.

1. Zielsetzung

Der erste Schritt bei Facebook Anzeigen sollte es immer sein, ein klares Ziel zu definieren. Wenn Sie nicht wissen, was Ihre Ziele sind, ist es schwer, diese zu erreichen. Sie sollten sich immer überlegen, was Sie mit ihrer Kampagne erreichen wollen. Wollen Sie Leads generieren oder ist das Hauptziel, Adressen für Ihren E-Mail-Verteiler zu sammeln? Ein Ziel von Gastronomen könnte es zum Beispiel sein, neue Gäste für sich zu gewinnen. Oder wollen Sie mit Ihrem Unternehmen auf eine bestimmte Aktion aufmerksam machen, und brauchen dafür mehr Reichweite? Außerdem müssen Sie sich überlegen, ob die Anzeige direkt ein Produkt bewerben soll, oder ob Sie die generelle Bekanntheit Ihrer Marke erhöhen wollen. Solche Fragen sollten Sie sich immer im Vorhinein stellen, um eine klare Strategie formulieren zu können.

Dies müssen Sie auch im ersten Schritt bei der Anzeigenerstellung auf Facebook festlegen. Sie können unter den Kategorien Bekanntheit, Erwägung und Conversion auswählen, bei welchen es jeweils noch genaue Unterziele gibt. Diese sehen Sie auch auf dem Bild. Mit Bekanntheit erhöhen Sie entweder Ihre Reichweite oder Ihre Markenbekanntheit. Erwägung bedeutet, neue Interessenten zu erreichen oder zum Beispiel Menschen dazu zu bringen, die App Ihres Online-Shops zu installieren. Conversion ist das Ziel, den Status einer Person zu ändern. In diesem Fall bedeutet das meistens, aus einem Interessenten einen Käufer zu machen. Sie wollen mit Ihrer Anzeige also direkte Kaufhandlungen erreichen.

Bei Facebook Anzeigen können Sie ein klares Ziel definieren

2. Zielgruppe

Genauso wichtig, wie zu wissen, was man erreichen möchte, ist es zu wissen, wen man erreichen möchte. Die Zielgruppe im Facebook-Anzeigen-Manager richtig zu definieren, ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben. An dieser scheitern viele Unternehmer und ihre Anzeigenkampagnen. Wenn Sie nicht die richtige Zielgruppe finden, verschwenden Sie mit Ihrer Anzeige nur Geld, da sie zu vielen unbedeutenden Nutzern zugespielt wird. Facebook bietet hier viele Möglichkeiten, seine Zielgruppe zu definieren. Nach Geschlecht, Alter, Wohnort, Interessen und vielem mehr. Je spezifischer Sie hier die Informationen eingeben, umso gezielter können die Anzeigen ausgespielt werden. Die Herausforderung ist es, eine Gruppe zu definieren, die umfassend genug ist, aber nicht zu umfassend. Haben Sie eine zu weitläufige Zielgruppe, so erhöht sich nur das Budget pro Lead, da auf jeden tatsächlichen Lead eine große Anzahl an wirkungslosen Anzeigen kommt.

Facebook unterscheidet zwischen 3 Arten von Zielgruppen.

  • Kernzielgruppen
  • Custom Audiences
  • Lookalike Audiences

Kernzielgruppen sind jene, die Sie mit den oben beschriebenen Merkmalen selbst festlegen können. Der Vorteil dabei ist, dass Sie sehr frei sind bei der Festlegung. Auch wie groß Ihre Zielgruppe ist, können Sie so selbst bestimmen. Der Nachteil ist, dass Sie hier auch schnell daneben liegen können, wenn Sie Ihre Kunden nicht genau genug kennen.

Custom Audiences sind Personen, welche schon einmal mit Ihrem Unternehmen in Kontakt waren. Also beispielsweise bereits Ihre Webseite besucht, oder Ihre Seite geliket haben. Lookalike Audiences sind Zielgruppen, die Ihren Custom Audiences ähneln. Mehr dazu in Punkt 4.

Sie sollten Ihre Zielgruppe auch regelmäßig überarbeiten. Vor allem am Anfang kann man oft noch keine klaren Aussagen zur Wirksamkeit von Anzeigen auf eine Zielgruppe sagen. Mit dem Audience Insights Tool von Facebook erhalten Sie wichtige Einblicke zu den Daten Ihrer Audience. Anhand dieser können Sie ihre Zielgruppe laufend überarbeiten und verbessern. Oft sprechen manche Anzeigen eine bestimmte Gruppe mehr an, als eine andere. Wenn Sie darüber Erkenntnisse gewinnen, können Sie die Zielgruppe Ihrer Ads optimieren.

3. Anzeigen für warme Kontakte

Facebook-Werbung erzielt meist eine größere Wirkung, wenn sie an sogenannte warme Kontakte ausgespielt wird. Das sind Personen, die schon einmal mit Ihrer Firma oder Ihrem Produkt in Kontakt waren. Meistens definiert man damit Nutzer, die schon einmal auf Ihrer Unternehmenswebseite waren, oder diejenigen, die Ihre Facebook-Seite mit „Gefällt mir“ markiert haben. Wie oben schon erwähnt, sind das die Custom Audiences. Die Conversion-Rate ist hier deutlich höher. Der Vorteil von warmen Kontakten ist, dass Sie ihnen nicht mehr erklären müssen, was Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung ist. Der Nutzer kennt Sie bereits und so verfügen Sie über eine gewisse Reputation. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufserfolges somit deutlich. Sie können warme Kontakte mithilfe des Facebook Pixel identifizieren, dazu aber später mehr.

Hierbei haben Sie auch noch die Möglichkeit, innerhalb der warmen Kontakte genauer zu filtern. Zum Beispiel können Sie nur all diejenigen bespielen, die eine bestimmte Unterseite Ihrer Webseite besucht haben, oder die eine bestimmte Aktion ausgeführt haben. Es ergibt zum Beispiel Sinn, Personen, die Ihren Lieferservice Seite besucht haben, mit Anzeigen zu Ihrem Lieferservice zu bespielen.

4. Lookalike Audiences

Ein weiteres, sehr hilfreiches Tool von Facebook, um seine Zielgruppe zu bestimmen, sind Lookalike Audiences. Dieses Tool ermöglicht es, Nutzer zu bestimmen, die denjenigen ähneln, die beispielsweise Ihre Seite bereits besucht haben, Ihre Seite liken oder folgen, ähnlich zu Ihren bestehenden Kunden sind, oder andere nachvollziehbare Aktionen online ausgeführt haben. Lookalike Audiences sind also Menschen, die ihrer Custom Audience ähneln. Facebook bezieht sich dabei auf die typischen Zielgruppen-Merkmale, wie Alter, Geschlecht, Interessen, etc. und sucht Profile, die in diesen Punkten Ihrer Custom Audience ähneln. Somit hat man eine genauere und passendere Zielgruppe, als wenn man diese manuell durch Interessen einstellt. Dadurch erhöhen Sie die Chance, die richtigen Menschen anzusprechen, die sich wirklich für Ihr Produkt interessieren könnten. Das wiederum erhöht die Chance, dass Ihre Anzeige wirksam ist und es zu einer Aktion des Beworbenen kommt.

Man kann dabei zwischen verschiedenen Prozentzahlen auswählen (siehe Bild). Der Unterschied hierbei ist, je größer die Prozentzahl, desto größer und somit ungenauer wird die Zielgruppe. Bei kleineren Prozentzahlen erhält man eine gezieltere Zielgruppe.

Hilfreich zur Erstellung von Lookalike Audiences sind hier auch Video Tutorials.

Lookalike Audiences können verschieden definiert werden

5. Facebook-Pixel

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie Sie herausfinden, wer Ihre Seite bereits besucht hat. Das lässt sich einfach mit einem Analysetool herausfinden: Facebook-Pixel. Das ist ein Code, den Sie im Facebook-Anzeigen-Manager erstellen und anschließend selbst oder durch einen Systemadministrator in Ihre Webseite einfügen können. Wie Sie dieses erstellen, erfahren Sie hier. Der Code registriert dann die Benutzer Ihrer Webseite. Damit lässt sich auch die Wirksamkeit Ihrer Werbung messen und verbessern, da Handlungen analysiert werden, die Nutzer auf Ihrer Seite ausführen.

Wenn beispielsweise ein Besucher Ihrer Webseite etwas im Warenkorb ablegt, aber nicht kauft, so wird dies gespeichert. Sie können diese Personen dann im Manager sehen und ihnen gezielt Ihre Anzeigen zuspielen. Nur, wenn Sie dieses Pixel in Ihrer Webseite integriert haben, können Sie Personengruppen, welche mit Ihnen bereits interagiert haben, identifizieren. Das ist notwendig, um Tools von Facebook, wie die Custom Audiences anwenden zu können und zielgenau Werbung zu schalten.

Facebook bietet viele hilfreiche Tools

6. Keine reine Produktwerbung

Die Verlockung, auf Facebook einfach wie gewohnt seine Produkte zu bewerben, ist groß. Aber so funktioniert Social Media Werbung nicht. Die Leute nutzen Facebook nämlich aus einem bestimmten Grund: sie wollen unterhalten werden und miteinander kommunizieren. Denn das ist Facebook: ein Unterhaltungsmedium. Somit werden Sie mit reiner Produktwerbung wenig Anklang finden. Im Gegenteil, viele Nutzer sind von solchen Werbeanzeigen sogar genervt und empfinden diese als contra-produktiv. Vielmehr sollten Sie durch die Bereitstellung von Content oder echten Angeboten, von denen Kunden wirklich profitieren, Aufmerksamkeit generieren. Wenn Ihre Anzeige einen Mehrwert für den Nutzer hat, wird sie wahrgenommen. Durch diese Anzeige können Sie dann beispielsweise auf eine Seite locken, auf der man sich für den Newsletter anmelden kann. Somit generieren Sie Leads mit Kontaktdaten, über die Sie dann direkt Werbung senden können.

Eine Studie zeigte auch, dass viele Nutzer Facebook als Informationsmedium sehen. Das bedeutet für Sie, dass auch branchenspezifische Informationen einen Mehrwert für Ihre Zielgruppe darstellen. Liefern Sie solche Inhalte, machen Sie dadurch auf Ihr Unternehmen aufmerksam und können so Leads generieren. Ein Beispiel für einen solchen Content wären zum Beispiel Case Studies oder Whitepaper. Hier sollten Sie immer auf eine formale, sachliche, Branchen-bezogene und fachlich korrekte Erscheinung achten. Somit generieren Sie bei potenziellen Kunden einen fachlich kompetenten Eindruck, der auf Ihre Marke und Ihr Produkt projiziert wird. Wenn Sie Leser von Ihrer Kompetenz überzeugen können, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Kontakt zu Ihnen aufnimmt.

7. Genügend Zeit einplanen

Die Erstellung von interessantem Content benötigt natürlich Zeit. Diese müssen Sie einplanen und bereit sein zu investieren. Nur so können Sie auf Social-Media langfristig Erfolge sehen. Unabhängig davon, wie viele Anzeigen Sie bei Facebook schalten, sollten Sie auf Ihrer Seite stetig Content veröffentlichen. Dieser muss natürlich auch eine gute Qualität aufweisen. Nehmen Sie sich die Zeit, qualitativ hochwertige Bilder und Videos zu erstellen und zu bearbeiten.

Ebenso zeitaufwendig ist das kontinuierliche Monitoring. Dieses ist aber genauso wichtig wie gute Anzeigen. Sie müssen Ihre Anzeigen stetig analysieren und optimieren. Wenn Sie merken, dass eine Anzeige so nicht funktioniert, dann optimieren Sie diese. Hier können Sie auch A/B-Tests schalten, um Möglichkeiten gegeneinander auszuprobieren. Sie müssen aber auch erkennen, wenn eine Anzeige nicht funktioniert und diese dann eventuell sogar ganz löschen. Wenn sie nach mehrmaligem Anpassen und Optimieren immer noch keinen Erfolg zeigt, dann spricht Sie Ihre Zielgruppe wohl nicht an. Dann sollten Sie sie auch entfernen, um nicht unnötig Geld zu verschwenden.

Außerdem müssen Sie geduldig bleiben. Facebook Ads sind eher als langfristige Investition zu sehen. Es wird sich nicht gleich jede Investition als Return on Investment wieder auszahlen. Vor allem dann nicht, wenn es Ihr Ziel ist, Bekanntheit aufzubauen oder E-Mail-Kontakte zu sammeln. Seien Sie also geduldig und bleiben Sie dran.

Ein gutes Profil nimmt viel Zeit in Anspruch

8. So viel Budget wie nötig, aber so wenig wie möglich

Ebenso wichtig ist es, für seine Facebook Kampagnen genügend Budget einzusetzen. Eine halbherzig ausgeführte Kampagne mit zu niedriger Investition wird im Endeffekt nichts bringen, sondern das eingesetzte Geld verschwenden. Dabei gibt es keine allgemein richtige Aussage darüber, wie viel Budget genug ist. Es hängt natürlich immer von der Zielsetzung ab. Will man Bekanntheit oder einen E-Mail-Verteiler aufbauen, so muss man breiter an die Sache herangehen. Dann ist ein höheres Budget sinnvoll.

Jedoch sollten Sie Ihr Budget vor dem Schalten einer Anzeige immer genauestens planen. Denn alles Budget, das Sie zur Verfügung stellen, wird Facebook auch ausgeben. Hierbei geht es nach Impressionen und nicht wie bei Google um Klicks. Deshalb sollten Sie sich zuvor immer genau überlegen, wie viele Impressionen es braucht, damit Sie Ihr Ziel erreichen. Dazu ist es hilfreich, dass Sie zuvor recherchieren, wie groß Ihre Zielgruppe ist. Wenn Sie zum Beispiel als Restaurantbesitzer die Menschen in Ihrer Umgebung ansprechen wollen, dann recherchieren Sie, wie viele Menschen in einem gewissen Umkreis leben. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht für zu viele Impressionen zahlen, obwohl Ihre Zielgruppe eigentlich viel kleiner ist.

Facebook bietet Ihnen hier auch eine kleine Hilfestellung. Wenn Sie Ihr Budget eingestellt haben, zeigt Ihnen Facebook, anhand der anderen Eigenschaften Ihrer Kampagne, wie viele Menschen Sie mit diesem Budget etwa erreichen werden und die geschätzten Tagesergebnisse.

9. Facebook Anzeigen als Splittests

Durch die dynamische Anzeigengestaltung von Facebook ist es möglich, mehrere Variationen einer Anzeige zu erstellen. Man kann zum Beispiel unterschiedliche Bilder ausprobieren, sowie unterschiedliche Beschreibungen oder Titel. Auch mehrere unterschiedliche Call-to-Action-Buttons können verwendet werden. So können Sie verschiedene Kombinationen gegeneinander untersuchen. Im Anzeigen Manager kann dann überprüft werden, welche Anzeigen-Variation bei welcher Zielgruppe am besten ankam. Diese sollten Sie dann im weiteren Verlauf verwenden. Diejenigen Anzeigen, welche nicht gut funktioniert haben, sollten gelöscht werden. Danach sollten Sie aber trotzdem stetig weiter Splittest-Kampagnen erstellen. Je mehr Sie testen, um so optimaler wird Ihr Endergebnis sein. Dabei sollten Sie Facebook aber immer etwas Zeit geben. Vor allem am Anfang, wenn noch nicht so viele Impressionen erreicht wurden, sind die Werte oft sprunghaft und unregelmäßig. Ein häufiger Anfänger Fehler ist es, in dieser Phase Änderungen durchzuführen.

Sie können aber nicht nur Anzeigen-Variationen gegeneinander testen, sondern beispielsweise auch Zielgruppen. So können Sie herausfinden welche Zielgruppe tatsächlich die richtige für Sie ist. Dafür sollten Sie die zuvor ermittelte Top-Anzeige nutzen.

10. Unterschiedliche Anzeigen für Desktop und Mobilgeräte

Da Facebook nicht nur auf dem Desktop verwendet wird, sondern auch viel auf Mobilgeräten, ist es wichtig, die Anzeigen für alle Geräte zu optimieren. Dabei sollte niemals die gleiche Anzeige verwendet werden. Texte und Bilder, die auf dem PC Desktop gut aussehen, sind bei der mobilen Version oft stark verzerrt oder sehr klein und unleserlich. Dann ist die Anzeige natürlich nicht mehr sinnvoll. Tendenziell gilt, dass Anzeigen für mobile Geräte kompakter gestaltet sein müssen. Mit dem Facebook Ads Guide können Sie eine genaue Vorschau Ihrer Anzeige für die unterschiedlichen Geräte sehen. So können Sie vor dem Aktivieren immer checken, ob die Anzeige richtig angezeigt wird.

Wenn Sie zusätzlich zu Facebook auch Werbung auf Instagram nutzen, müssen Sie ebenfalls beachten, dass hier andere Formate vorliegen. Zwar können Sie diese Anzeigen auch über den Facebook-Manager schalten, sollten diese aber für Instagram anpassen. Bei Instagram selbst gibt es ebenfalls unterschiedliche Formate, wie zum Beispiel Anzeigen in den Storys, im Feed oder in Videoformat. Details dazu finden Sie auch in unserem Blogbeitrag über Instagram.

Anzeigen auf Mobilgeräten sehen anders aus

Fazit

Sie sehen also, dass es viele Möglichkeiten gibt, um Ihre Facebook Anzeigen zu optimieren. Richtig eingesetzt bergen diese Tools ein großes Potenzial. So kann es jeder schaffen, mit seinen Anzeigen auf Facebook Erfolg zu haben und dabei nicht nur sein Geld zu verschwenden. Natürlich kann es am Anfang noch zu Schwierigkeiten kommen. Bestimmt wird jeder den ein oder anderen Fehler machen, aber mit der Zeit bekommen Sie den Dreh raus und werden zum echten Profi.