Mitte Juni berichteten wir bereits über das 5G Netz in Deutschland. Wie ist der Stand nach ca. 5 Wochen? Was hat sich seit dem getan und wie steht es um den Ausbau des neuen Netzes? Während in Deutschland vor kurzem die Frequenzauktion beendet wurde, schreitet in anderen Ländern der Ausbau bereits rasant voran.
Laut einer Ermittlung des Unternehmens Arthur D. Little, welches 40 Länder im Bezug auf den 5G Ausbau vergleicht, liegt Deutschland im Mittelfeld. Zugegeben, das klingt auf den ersten Moment eigentlich gar nicht so schlecht. Vor allem wenn man bedenkt, dass mehr als die Hälfte der sogenannten 5G Vorreiter nicht aus Europa stammen. Klarer Leader ist hier Süd Korea, dort ist 5G bereits flächendeckend. Aber auch die Arabischen Emirate, Katar, die USA und Australien sind mit ihrem Ausbau bereits weit voran geschritten. Dass es aber auch für europäische Länder möglich ist, das Netz zügig auszubauen, beweisen Finnland und die Schweiz. Doch auch Großbritannien, Italien und Nachbarstaat Österreich sind auf dem besten Weg 5G Leader zu werden. Spätestens jetzt könnte man sich fragen, wieso eine Industrienation wie Deutschland bei so einem wichtigen Thema nur mittelmäßig erfolgreich ist. Verwunderlicher ist eigentlich nur noch, dass EU-Mitglied Frankreich es nur knapp ins untere Mittelfeld schafft. Die sogenannten „5G Laggards“ (zu deutsch: Schlafmützen) sind überwiegend osteuropäische Länder, wie Bulgarien oder Ungarn. Aber auch Griechenland und Zypern schlafen noch diesbezüglich. Schlusslicht sind laut der Analyse des Beratungsunternehmens die Philippinen.
International hätte man von einem Wirtschaftsstaat wie Deutschland mehr erwartet. Enttäuscht könnten jetzt auch viele Bürger sein. Laut einer Umfrage von Statista erwartet sich der Großteil der Bevölkerung eine bessere Netzabdeckung. Weitere Erwartungen sind höhere Geschwindigkeiten und weniger Netzausfälle. Nur etwa 12% behaupten, dass ihnen 4G ausreiche. Diese geringe Zahl könnte damit zusammenhängen, dass auch das 4G Netz noch nicht flächendeckend ist. Der Druck auf die BRD und die Mobilfunknetzbetreiber steigt also. Möchte man den Anforderungen gerecht werden, müsse man sich um eine baldige und gemeinsame Lösung bemühen.
Das Wort Uneinigkeit trifft es wohl am besten. Die Anbieter beschweren sich nicht nur über die teure Auktion und dass ihnen jetzt finanzielle Mittel für den Ausbau fehlen. Sie halten auch die Auflagen der Bundesnetzagentur für eine Bremse im Bezug auf den Ausbau. Diese wiederum behauptet mit ihren Richtlinien den Ausbau vorantreiben zu wollen. Den Ausbau der Netze haben aber klar die Provider selbst verpennt. So haben sie es bis jetzt immer noch nicht geschafft das 4G Netz flächendeckend anzubieten. In manchen Teilen Deutschlands (überwiegend in ländlichen Regionen) ist sogar noch gar kein Netz vorhanden. Dies könne auch daran liegen, dass Telekom und Co. erst einmal die Großstädte mit dem neuen Netz ausstatten wollen. Auch die Haushalte werden sich noch etwas gedulden müssen. O2 gab nämlich bekannt, vorerst die (Automobil-)Industrie auszurüsten. Den einzelnem Kunden wolle man dann später ein „ausgereiftes Produkt“ anbieten. Dies werde jedoch nicht vor 2020 der Fall sein, behauptet der Konzern. Schenkt man dem neuen Anbieter 1&1 Aufmerksamkeit, dann wird schnell ein weiteres Problem klar. Da der Mobilfunkanbieter neu auf dem Markt ist, verfügt er noch über keine eigene Netzinfrastruktur. Im nächsten Schritt möchte der Neuling deshalb mit seinen Konkurrenten über eine nationale Roaming-Vereinbarung sprechen.
Jeder Netzbetreiber baut sein eigenes Netz auf. Einige Regionen werden von den Anbietern besser ausgerüstet, andere weniger. Während die drei Giganten Telekom, Vodafone und Telefonica/O2 bereits über eine Infrastruktur verfügen, steht Wettbewerber 1&1 noch relativ am Anfang. Hier kommt „National Roaming“ ins Spiel. Befindet sich beispielsweise ein 1&1 Kunde in einer schlecht ausgebauten Region, so könnte er sich mit seinem Gerät in das Netz der Telekom einwählen, sofern dies dort besser ist. Der Endverbraucher würde also davon probieren, da sich sein Gerät immer in das beste Netz einwählt. Funklöcher wären damit Geschichte. Hieraus ergibt sich jedoch wieder das bereits oben genannte Problem: Uneinigkeit. So akzeptiert es beispielsweise die Telekom nicht, dass Konkurrenten von einem Netz profitieren, in das sie nicht selbst investiert haben. Die Argumentation lautet hier: Die Anreize für Investitionen in das eigene Netz gehen dadurch bei den Wettbewerbern verloren. Und dies würde wiederum den Netzausbau verlangsamen.
Da bei dem Streit zwischen den Anbietern und der Bundesrepublik noch kein Ende in Sicht ist, könnte sich der Ausbau noch weiter verzögern und nur schleppend voran gehen. Wer darauf nicht warten möchte sollte weiterhin WLAN nutzen. Mit dem WLAN Marketing Paket von Socialwave können Sie Ihren Gästen ein unbeschwertes Surfen anbieten. Sie können so Kunden mit schlechten Mobilfunkempfang eine Alternative bieten und gleichzeitig für Ihr eigenes Unternehmen modernes Marketing betreiben.